Mehrere Studien der letzten Jahre verdeutlichen, dass der Bau von großen Solarfarmen nicht unbedingt eine gute Idee ist. Diese können nämlich das globale Klima massivst und völlig unkontrollierbar beeinflussen. Die Klima-Zauberlehrlinge dürften damit also mehr Schaden als Nutzen verursachen.
Schon seit einigen Jahren werden immer wieder Ideen und Pläne veröffentlicht, in denen viele großflächige Solarfarmen in der Sahara und im Nahen Osten zur Produktion von „grünem“ Strom vorgeschlagen werden. Ganz abgesehen davon, dass solche Pläne auch Logistikprobleme (wie soll dieser Solarstrom über weite Strecken transportiert werden?) aufweisen, gibt es auch zusätzliche – negative – Auswirkungen auf das globale Klima. Denn die Zupflasterung von riesigen Flächen mit den schwarzen Solarpanelen wirkt sich – neben der Schaffung von regionalen Hitzeinseln – auch auf die Wolkenbildung aus.
Photovoltaikanlagen im großen Maßstab, die über der Sahara-Wüste geplant sind, könnten den weltweiten Energiebedarf decken und gleichzeitig zu einem Anstieg von Regenfällen und Vegetationsbedeckung in der Region führen. Allerdings könnten nachteilige, fernwirkende Effekte aufgrund atmosphärischer Telekonnektionen die regionalen Vorteile aufheben. Wir verwenden modernste Simulationen von Erd-System-Modellen, um die globalen Auswirkungen von Solarfarmen in der Sahara zu bewerten. Unsere Ergebnisse deuten auf eine Umverteilung von Niederschlägen hin, die Dürren im Amazonasgebiet und Walddegradation verursacht. Zudem führt dies zu einem globalen Anstieg der Oberflächentemperatur und einem Rückgang von Meereis, insbesondere in der Arktis aufgrund verstärkten Transports von Wärme in polarer Richtung sowie einer nördlichen Ausdehnung laubabwerfender Wälder auf der Nordhalbkugel. Wir identifizieren auch eine reduzierte Variabilität des El Niño-Southern Oscillation und des Atlantic Niño sowie eine verstärkte Aktivität tropischer Wirbelstürme. Der Vergleich mit proxybasierten Rückschlüssen auf eine feuchtere und grünere Sahara vor etwa 6.000 Jahren scheint diese Ergebnisse zu unterstützen. Das Verständnis dieser Reaktionen im Erd-System liefert Erkenntnisse für die Standortauswahl bei einer massiven Nutzung von Solarenergie in den Wüsten der Welt.
Quelle: Report24
Studie: AGU